Urteil Nr. VIII ZR 120/19 des VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs, 06-05-2020

ECLIECLI:DE:BGH:2020:060520UVIIIZR120.19.0
Docket NumberVIII ZR 120/19
Date06 Mayo 2020
CourtVIII. Zivilsenat
ECLI:DE:BGH:2020:060520UVIIIZR120.19.0
BUNDESGERICHTSHOF
IM NAMEN DES VOLKES
URTEIL
VIII ZR 120/19 Verkündet am:
6. Mai 2020
Vorusso,
Amtsinspektorin
als Urkundsbeamtin
der Geschäftsstelle
in dem Rechtsstreit
- 2 -
Der VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat im schriftlichen Verfahren
gemäß § 128 Abs. 2 ZPO mit Schriftsatzfrist bis zum 14. April 2020 durch die
Vorsitzende Richterin Dr. Milger, die Richterin Dr. Fetzer, den Richter Kosziol,
die Richterin Dr. Liebert und den Richter Dr. Schmidt
für Recht erkannt:
Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Landgerichts
Berlin - Zivilkammer 67 - vom 4. April 2019 im Kostenpunkt sowie
insoweit aufgehoben, als hierdurch das Versäumnisurteil vom
28. Februar 2019 im Hinblick auf die Zurückweisung der Berufung
gegen die Abweisung der Klageanträge Ziffer 1 und 2 sowie im
Kostenpunkt aufrechterhalten wird.
Die Sache wird im Umfang der Aufhebung zur neuen Verhandlung
und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens,
an eine andere Kammer des Berufungsgerichts zurückverwiesen.
Von Rechts wegen
Tatbestand:
Die Klägerin, eine Gesellschaft mit begrenzter Haftung, die über eine
Registrierung gemäß § 10 des Rechtsdienstleistungsgesetzes (RDG) für den
Bereich der Inkassodienstleistungen verfügt, macht aus abgetretenem Recht
des Wohnraummieters gegenüber der beklagten Vermieterin wegen eines be-
haupteten Verstoßes gegen die Begrenzung der Miethöhe (§ 556d BGB) Aus-
1
- 3 -
kunftsansprüche sowie Ansprüche auf Rückzahlung zu viel gezahlter Miete für
den Monat Januar 2018 geltend.
Zwischen der Beklagten und dem Mieter besteht seit dem 31. Dezember
2016 ein Mietverhältnis über eine 45,40 m2 große Wohnung in Berlin. Die ver-
traglich vereinbarte Nettokaltmiete beträgt 640,00 € (= 14,10 €/m2).
Die Klägerin bietet über die von ihr betriebene Internetseite
"www.w. .de" unter anderem die softwarebasierte Möglichkeit an,
nach Eingabe entsprechender Wohnungsdaten mittels eines "Mietpreisrech-
ners" online - zunächst unentgeltlich - die ortsübliche Vergleichsmiete nach dem
Mietspiegel für eine den Angaben entsprechende Wohnung zu ermitteln. Nach
Durchführung der Berechnung besteht für den Anwender weiter die Möglichkeit,
die Klägerin gemäß ihrer hier zugrunde liegenden Allgemeinen Geschäftsbe-
dingungen durch Klicken des Buttons "Auftrag verbindlich erteilen" in Gestalt
eines "entgeltlichen Geschäftsbesorgungsvertrages" mit der außergerichtlichen
Durchsetzung von Forderungen sowie etwaiger Feststellungsbegehren gegen
seinen Vermieter "im Zusammenhang mit der sogenannten Mietpreisbremse"
- insbesondere der Auskunftsansprüche, des Anspruchs auf Rückzahlung zu
viel gezahlter Miete, des Anspruchs auf Feststellung der Unwirksamkeit der
Miete, soweit sie die zulässige Miete übersteigt, des Anspruchs auf (Teil-)
Rückzahlung beziehungsweise (Teil-)Freigabe der Mietkaution sowie gegebe-
nenfalls weiterer Ansprüche im Zusammenhang mit der künftigen Herabsetzung
der Miete - zu beauftragen.
In diesem Zusammenhang tritt der Mieter sämtliche vorstehend genann-
ten Ansprüche gegen seinen Vermieter samt Nebenforderungen - den An-
spruch auf Rückzahlung zu viel gezahlter Miete beschränkt auf die vier nach
der Rüge gemäß § 556g Abs. 2 BGB fälligen Monatsmieten - "zum Zweck der
Durchsetzung" treuhänderisch und unwiderruflich an die Klägerin ab. Die Kläge-
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