Urteil Nr. XII ZB 3/19 des XII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs, 13-11-2019

ECLIECLI:DE:BGH:2019:131119BXIIZB3.19.0
Date13 Noviembre 2019
Docket NumberXII ZB 3/19
CourtXII. Zivilsenat
ECLI:DE:BGH:2019:131119BXIIZB3.19.0
BUNDESGERICHTSHOF
IM NAMEN DES VOLKES
BESCHLUSS
XII ZB 3/19 Verkündet am:
13. November 2019
Fahrner,
Justizangestellte
als Urkundsbeamtin
der Geschäftsstelle
in der Familiensache
Nachschlagewerk: ja
BGHZ: ja
BGHR: ja
BGB §§ 1578, 1578 b
a) Soweit bei der Bemessung des unterhaltsrelevanten Einkommens bereits
berufsbedingte Aufwendungen abgezogen wurden, spricht nichts dagegen,
den Erwerbstätigenbonus wie es die Süddeutschen Leitlinien vorsehen
allgemein mit einem Zehntel zu berücksichtigen.
b) Der Erwerbstätigenbonus ist auch dann in die Unterhaltsberechnung einzu-
stellen, wenn er allein beim Unterhaltsberechtigten anfällt, etwa weil der Un-
terhaltspflichtige bereits Rentner ist.
c) Erteilt der Unterhaltsberechtigte dem Unterhaltspflichtigen auf dessen Auf-
forderung hin keine Auskunft über die Verwendung des in der Vergangenheit
bezogenen Altersvorsorgeunterhalts und bestehen deshalb begründete Zwei-
fel daran, dass er die hierfür an ihn geleisteten Beträge zweckentsprechend
verwenden wird, steht der Forderung auf Zahlung künftigen Altersvorsor-
geunterhalts der Einwand der Treuwidrigkeit nach § 242 BGB entgegen
(Fortführung von Senatsurteil vom 25. März 1987 - IVb ZR 32/86 - FamRZ
1987, 684).
BGH, Beschluss vom 13. November 2019 - XII ZB 3/19 - OLG Nürnberg
AG Erlangen
- 2 -
Der XII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat auf die mündliche Verhandlung
vom 9. Oktober 2019 durch den Vorsitzenden Richter Dose und die Richter
Prof. Dr. Klinkhammer, Schilling, Dr. Nedden-Boeger und Guhling
für Recht erkannt:
Der Beschluss des 11. Zivilsenats und Senats für Familiensachen
des Oberlandesgerichts Nürnberg vom 18. Dezember 2018 wird
im Kostenpunkt
a) und auf die Rechtsbeschwerde der Antragsgegnerin insoweit
aufgehoben, als der Antragsteller für die Zeit,
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013 zur Zahlung eines
Gesamtunterhalts von weniger als 637 €,
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 zur Zahlung eines
Gesamtunterhalts von weniger als 1.026 €,
vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2016 zur Zahlung ei-
nes Gesamtunterhalts von weniger als 1.688 €,
vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017 zur Zahlung ei-
nes Gesamtunterhalts von weniger als 1.988 € sowie
vom 1. Januar 2018 bis 31. Mai 2020 zur Zahlung eines Ge-
samtunterhalts von weniger als 1.782
verpflichtet worden ist,

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