Urteil Nr. XII ZB 166/21 des XII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs, 01-02-2023

ECLIECLI:DE:BGH:2023:010223BXIIZB166.21.0
Date01 Febrero 2023
Docket NumberXII ZB 166/21
CourtXII. Zivilsenat
ECLI:DE:BGH:2023:010223BXIIZB166.21.0
BUNDESGERICHTSHOF
BESCHLUSS
XII ZB 166/21
vom
1. Februar 2023
in der Unterbringungssache
Nachschlagewerk: ja
BGHZ: nein
BGHR: ja
FamFG §§ 317, 319
a) Erfolgt die persönliche Anhörung des Betroffenen im Unterbringungsverfahren
ohne die Möglichkeit einer Beteiligung des bestellten Verfahrenspflegers, ist sie
verfahrensfehlerhaft und verletzt den Betroffenen in seinem Anspruch auf recht-
liches Gehör aus Art. 103 Abs. 1 GG und in seinem grundrechtsgleichen Recht
aus Art. 104 Abs. 1 Satz 1 GG (im Anschluss an Senatsbeschlüsse vom
14. September 2022 - XII ZB 554/21 - FamRZ 2022, 1873 und vom 15. Februar
2017 - XII ZB 462/16 - FamRZ 2017, 755).
b) Bei unfreiwilliger Abwesenheit des Verfahrenspflegers vom Anhörungstermin ist
die Anhörung grundsätzlich verfahrensfehlerhaft. Ausnahmen kommen insoweit
in Betracht, wenn der Verfahrenspfleger im Nachhinein auf die Wiederholung
der Anhörung verzichtet oder die unfreiwillige Abwesenheit in seine Sphäre fällt.
BGH, Beschluss vom 1. Februar 2023 - XII ZB 166/21 - LG Lüneburg
AG Celle

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