Urteil Nr. I ZR 113/22 des I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs, 20-04-2023

ECLIECLI:DE:BGH:2023:200423UIZR113.22.0
Date20 Abril 2023
Docket NumberI ZR 113/22
CourtI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs
ECLI:DE:BGH:2023:200423UIZR113.22.0
BUNDESGERICHTSHOF
IM NAMEN DES VOLKES
URTEIL
I ZR 113/22 Verkündet am:
20. April 2023
Hemminger
Justizangestellte
als Urkundsbeamtin
der Geschäftsstelle
in dem Rechtsstreit
Nachschlagewerk: ja
BGHZ: nein
BGHR: ja
BGB § 307 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Nr. 1 Bh
a) Ein im Nachgang zu einem bereits bestehenden Immobilienmaklervertrag geschlossener Reser-
vierungsvertrag stellt eine der uneingeschränkten AGB-rechtlichen Inhaltskontrolle unterliegende
Nebenabrede zum Maklervertrag dar, wenn zwischen den beiden in Form Allgemeiner Geschäfts-
bedingungen geschlossenen Verträgen eine unmittelbare Verbindung besteht und die Verpflich-
tung zum exklusiven Vorhalten der Immobilie deshalb als maklerrechtliche Zusatzleistung anzuse-
hen ist (Fortentwicklung von BGH, Urteil vom 23. September 2010 - III ZR 21/10, NJW 2010, 3568
[juris Rn. 10]).
b) Die in Allgemeinen Geschäftsbedingungen vereinbarte Verpflichtung eines Maklerkunden zur Zah-
lung einer Reservierungsgebühr für das zeitlich begrenzte exklusive Vorhalten einer Immobilie zu
seinen Gunsten stellt eine unangemessene Benachteiligung des Kunden im Sinne von § 307
Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Nr. 1 BGB dar, wenn die Rückzahlung der Reservierungsgebühr ausnahms-
los ausgeschlossen ist und sich aus der Reservierungsvereinbarung für den Kunden weder nen-
nenswerte Vorteile ergeben noch seitens des Immobilienmaklers eine geldwerte Gegenleistung zu
erbringen ist (Bestätigung von BGH, NJW 2010, 3568 [juris Rn. 11 bis 17]).
BGH, Urteil vom 20. April 2023 - I ZR 113/22 - LG Dresden
AG Dresden

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