Urteil Nr. II ZB 6/08 des II. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs, 26-01-2009

Docket NumberII ZB 6/08
Date26 Enero 2009
CourtII. Zivilsenat
BUNDESGERICHTSHOF
BESCHLUSS
II ZB 6/08
vom
26. Januar 2009
in der Rechtsbeschwerdesache
Nachschlagewerk: ja
BGHZ: nein
BGHR: ja
GG Art. 103 Abs. 1; ZPO §§ 233 Fc, Fd, 574 Abs. 2 Nr. 2;
a) Die Verletzung des Anspruchs des Rechtsbeschwerdeführers auf Gewährung
rechtlichen Gehörs führt zur Zulässigkeit der Rechtsbeschwerde unabhängig da-
von, ob sie sich auf das Ergebnis auswirkt.
b) Die Berufungs- und die Berufungsbegründungsfrist und ihre Eintragung im Fris-
tenkalender müssen nicht in jedem Fall auf dem Handaktenbogen notiert werden.
Auch die Anbringung entsprechender Vermerke auf dem jeweiligen Schriftstück
genügt den an eine ordnungsgemäße Organisation des Fristenwesens zu stel-
lenden Anforderungen.
c) Ein Rechtsanwalt darf sich grundsätzlich darauf verlassen, dass eine ausgebilde-
te und bisher zuverlässig arbeitende Büroangestellte eine konkrete Einzelanwei-
sung, auch wenn sie nur mündlich erteilt wird, befolgt und ordnungsgemäß aus-
führt (st.Rspr., vgl. z.B. Sen.Beschl. v. 3. Dezember 2007 - II ZB 20/07,
NJW 2008, 576). Betrifft jedoch die mündlich erteilte Einzelweisung die Notierung
einer Berufungs- oder Berufungsbegründungsfrist, müssen in der Rechtsanwalts-
kanzlei ausreichende organisatorische Vorkehrungen dagegen getroffen sein,
dass eine solche nur mündlich erteilte Weisung in Vergessenheit gerät und die
Eintragung der Frist unterbleibt (st.Rspr., vgl. z.B. BGH, Beschl. v. 4. April 2007
- III ZB 85/06, NJW-RR 2007, 1430, 1431).
BGH, Beschluss vom 26. Januar 2009 - II ZB 6/08 - OLG Celle
LG Stade

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