Urteil Nr. VIII ZR 83/16 des VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs, 22-11-2017

ECLIECLI:DE:BGH:2017:221117UVIIIZR83.16.0
Docket NumberVIII ZR 83/16
Date22 Noviembre 2017
CourtVIII. Zivilsenat
ECLI:DE:BGH:2017:221117UVIIIZR83.16.0
BUNDESGERICHTSHOF
IM NAMEN DES VOLKES
URTEIL
VIII ZR 83/16 Verkündet am:
22. November 2017
Vorusso,
Amtsinspektorin
als Urkundsbeamtin
der Geschäftsstelle
in dem Rechtsstreit
Nachschlagewerk: ja
BGHZ: ja
BGHR: ja
BGB §§ 362 ff.
Wird der Kaufpreis vereinbarungsgemäß unter Verwendung des Online-
Zahlungsdienstes PayPal entrichtet, ist die geschuldete Leistung bewirkt, wenn der
vom Käufer geschuldete Betrag dem PayPal-Konto des Verkäufers vorhaltlos gutge-
schrieben wird, so dass dieser den Zahlbetrag endgültig zur freien Verfügung erhält.
BGB § 311 Abs. 1
Eine - gegebenenfalls stillschweigende - Wiederbegründung einer getilgten Forde-
rung kann bei entsprechendem Willen der Parteien, die frei darin sind, unter be-
stimmten Voraussetzungen das Wiederaufleben der ursprünglichen Schuld zu ver-
einbaren, bei einem nicht formgebundenen Vertrag bereits mit Vertragsabschluss
und für den Fall getroffen werden, dass zukünftig eine Rückgabe oder Rückbuchung
des bereits gezahlten Schuldbetrags erfolgt.
BGB §§ 133 C, 157 Ga
a) Der Erklärungsgehalt der mit Abschluss des Kaufvertrags als Nebenabrede ge-
troffenen Vereinbarung, zur Tilgung der Kaufpreisschuld den Zahlungsdienst
PayPal zu verwenden, richtet sich neben den Auslegungsregeln der §§ 133, 157
BGB grundsätzlich nach den Bestimmungen der von PayPal verwendeten Allge-
meinen Geschäftsbedingungen, unter anderem der PayPal-Käuferschutzrichtlinie,
- 2 -
denen die Kaufvertragsparteien vor der Inanspruchnahme des Zahlungsdienstes
zugestimmt haben (Fortführung der Senatsurteile vom 24. August 2016 - VIII ZR
100/15, BGHZ 211, 331 Rn. 19; vom 15. Februar 2017 - VIII ZR 59/16, NJW 2017,
1660 Rn. 12; jeweils mwN).
b) Wird der Kaufpreis vereinbarungsgemäß unter Verwendung des Zahlungsdienstes
PayPal entrichtet, vereinbaren die Kaufvertragsparteien - bei Fehlen gegenteiliger
Anhaltspunkte - zugleich stillschweigend, dass die getilgte Kaufpreisforderung
wiederbegründet wird, wenn das PayPal-Konto des Verkäufers nach einem erfolg-
reichen Antrag des Käufers auf Käuferschutz nach Maßgabe der PayPal-
Käuferschutzrichtlinie rückbelastet und der Kaufpreis dem PayPal-Konto des u-
fers wieder gutgeschrieben wird.
BGH, Urteil vom 22. November 2017 - VIII ZR 83/16 - LG Essen
AG Essen

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