Urteil Nr. VIII ZR 95/18 des VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs, 26-06-2019

ECLIECLI:DE:BGH:2019:260619UVIIIZR95.18.0
Date26 Junio 2019
Docket NumberVIII ZR 95/18
CourtVIII. Zivilsenat
ECLI:DE:BGH:2019:260619UVIIIZR95.18.0
BUNDESGERICHTSHOF
IM NAMEN DES VOLKES
URTEIL
VIII ZR 95/18 Verkündet am:
26. Juni 2019
Ermel,
Justizangestellte
als Urkundsbeamtin
der Geschäftsstelle
in dem Rechtsstreit
Nachschlagewerk: ja
BGHZ: nein
BGHR: ja
BGB § 307 Abs. 1 Satz 2 Bm, Cl, § 309 Nr. 5 Buchst. a; StromGVV § 17 Abs. 2,
§ 19 Abs. 4; GasGVV § 17 Abs. 2, § 19 Abs. 4; UKlaG § 1, § 2
Auch für ein Energieversorgungsunternehmen, das Aufgaben der Daseinsvorsorge
wahrnimmt und einem Kontrahierungszwang im Bereich der Grundversorgung unter-
liegt (§ 36 Abs. 1 Satz 1 EnWG) gilt, dass der Geschädigte den für die Schadenser-
mittlung und außergerichtliche Abwicklung seines Schadensersatzanspruchs anfal-
lenden Arbeits- und Zeitaufwand, auch wenn er hierfür besonderes Personal einsetzt
oder die Tätigkeiten extern erledigen lässt, grundsätzlich selbst trägt (im Anschluss
an BGH, Urteile vom 9. März 1976 - VI ZR 98/75, BGHZ 66, 112, 114 f.; vom 31. Mai
1976
- II ZR 133/74, WM 1976, 816 unter 2 a; vom 6. November 1979 - VI ZR 254/77,
BGHZ 75, 230, 231 f.; vom 26. Februar 1980 - VI ZR 53/79, BGHZ 76, 216, 218; vom
8. November 1994 - VI ZR 3/94, BGHZ 127, 348, 352; vom 17. September 2009 - Xa
ZR 40/08, WM 2009, 2398 Rn. 13; vom 8. Mai 2012 - VI ZR 37/11, NJW 2012, 2267
Rn. 10; Beschluss vom 20. September 2016 - VIII ZR 239/15, RdE 2017, 297 Rn. 7).
BGH, Urteil vom 26. Juni 2019 - VIII ZR 95/18 - OLG Frankfurt am Main
LG Frankfurt am Main
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Der VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat auf die mündliche Verhandlung
vom 26. Juni 2019 durch die Vorsitzende Richterin Dr. Milger, die Richterin
Dr. Hessel sowie die Richter Dr. Schneider, Dr. Bünger und Dr. Schmidt
für Recht erkannt:
Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des 1. Zivilsenats des
Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 8. März 2018 wird zu-
rückgewiesen.
Die Beklagte hat die Kosten des Revisionsverfahrens zu tragen.
Von Rechts wegen
Tatbestand:
Der Kläger ist in die Liste qualifizierter Einrichtungen nach § 4 Abs. 1
UKlaG eingetragen. Bei der Beklagten handelt es sich um ein Energieversor-
gungsunternehmen, welches Privatkunden mit Strom und Gas sowohl im Rah-
men der Grund- und Ersatzversorgung als auch auf der Grundlage von Sonder-
verträgen beliefert. Gegenüber beiden Kundengruppen verwendet sie ihre "Er-
gänzenden Bedingungen zu der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für
die Grundversorgung von Haushaltskunden und die Ersatzversorgung mit Elek-
trizität aus dem Niederspannungsnetz", welche unter anderem folgende
Bestimmungen enthalten:
"1. Zahlungsverzug (…); Unterbrechung und Wiederherstellung
der Versorgung (…)
1

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