Urteil Nr. VIII ZR 307/21 des VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs, 05-10-2022

ECLIECLI:DE:BGH:2022:051022UVIIIZR307.21.0
Date05 Octubre 2022
Docket NumberVIII ZR 307/21
CourtVIII. Zivilsenat
ECLI:DE:BGH:2022:051022UVIIIZR307.21.0
BUNDESGERICHTSHOF
IM NAMEN DES VOLKES
URTEIL
VIII ZR 307/21 Verkündet am:
5. Oktober 2022
Reiter,
Justizangestellte
als Urkundsbeamtin
der Geschäftsstelle
in dem Rechtsstreit
Nachschlagewerk: ja
BGHZ: nein
BGHR: ja
GG Art. 20 Abs. 3; BGB § 573 Abs. 1, 2 Nr. 1, § 569 Abs. 3 Nr. 2 Satz 1, § 543
Abs. 1, 2 Satz 1 Nr. 3
a) Ein innerhalb der Schonfrist des § 569 Abs. 3 Nr. 2 Satz 1 BGB erfolgter Aus-
gleich des Mietrückstands beziehungsweise eine entsprechende Verpflichtung
einer öffentlichen Stelle hat lediglich Folgen für die auf § 543 Abs. 1, 2 Satz 1
Nr. 3 BGB gestützte fristlose, nicht jedoch für eine aufgrund desselben Miet-
rückstands hilfsweise auf § 573 Abs. 1, 2 Nr. 1 BGB gestützte ordentliche Kün-
digung (Bestätigung von Senatsurteil vom 13. Oktober 2021 - VIII ZR 91/20,
NZM 2022, 49 Rn. 29 ff. mwN).
b) Diese (beschränkte) Wirkung des Nachholrechts des Mieters entspricht dem
eindeutigen Willen des Gesetzgebers, so dass der an Gesetz und Recht ge-
bundene Richter (Art. 20 Abs. 3 GG) diese Entscheidung nicht aufgrund eige-
ner rechtspolitischer Vorstellungen verändern und durch eine judikative Lö-
sung ersetzen darf, die so im Gesetzgebungsverfahren (bisher) nicht erreich-
bar war (im Anschluss an BVerfGE 69, 315, 372; 82, 6, 12 f.; Bestätigung von
Senatsurteil vom 13. Oktober 2021 - VIII ZR 91/20, NZM 2022, 49 Rn. 87).
BGH, Urteil vom 5. Oktober 2022 - VIII ZR 307/21 - LG Berlin
AG Lichtenberg

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