Konzernabschluss Zum Geschäftsjahr Vom 01.01.2021 Bis Zum 31.12.2021 - RSG Group GmbHSchlüsselfeld

Published date28 Marzo 2023
SectionRechnungslegung / Finanzberichte
IssuerRSG Group GmbHSchlüsselfeld
RSG Group GmbH
Schlüsselfeld
Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021

A Profil des Konzerns

Die Unternehmen des RSG Konzerns sind auf drei Kontinenten in den Bereichen Fitness und Lifestyle tätig. Mit dem Betrieb von 388 eigenen Fitnessanlagen zum Ende des Jahres 2021 in neun Ländern ist das Erbringen von Fitnessdienstleistungen ohne Zweifel das Kerngeschäftsfeld der Unternehmensgruppe. Dies wird durch das Franchise-Geschäft der Gruppe ergänzt: Zusätzliche 537 Fitnessanlagen auf weiteren 3 Kontinenten werden durch Franchise-Nehmer des Konzerns unter der Marke Gold's Gym betrieben. Als jahrzehntelanger Innovationsführer der Branche gehört jedoch nicht nur der Betrieb von Fitnessanlagen, sondern auch die Gestaltung von Fitness, Wellness, Gesundheit und Bewegung zum Kerngeschäft. Zu den Marken im Kerngeschäft gehören McFIT, Gold's Gym, JOHN REED und High5.

Des Weiteren gehören ergänzende Geschäftsfelder und in einem geringen Umfang auch Aktivitäten in der Kunst- und Modebranche zum Tätigkeitsspektrum des Konzerns. Die komplementären Marken CYBEROBICS, GOLD'S GYM NUTRITION, Qi2 , LOOX, McFIT MODELS, THE REED und THE MIRAI begleiten eng die Entwicklungen im Kerngeschäft, wohingegen die reinen Lifestyle-Marken MARCELL von BERLIN, RON MILLER und PEARL Model Management losgelöst vom Kerngeschäft operieren.

Zum Jahresende 2021 setzen sich mehr als 3.400 Mitarbeiter gemeinsam für den Erfolg des Konzerns ein.

B Wirtschaftsbericht

1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Branchenumfeld

Die Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2021 mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 5,8% deutlich erholt (VJ -3,3%). Dies hing hauptsächlich mit dem Wiederhochfahren der Wirtschaft vor dem Hintergrund steigender COVID-19-Impfquoten und umfangreichen und zeitnahen Unterstützungsmaßnahmen zusammen. Das Wachstum schwächte am Jahresende allerdings ab, als die Omikron-Welle der COVID-19-Pandemie erneut Einschränkungen notwendig machte.

Die wirtschaftliche Unsicherheit war im Geschäftsjahr 2021 weiterhin hoch, und die beiden größten Wirtschaftssektoren - die Industrie und das Dienstleistungsgewerbe - entwickelten sich sehr unterschiedlich. Zu Jahresbeginn wurde das Wachstum durch Lock- down-Maßnahmen und Reisebeschränkungen und zum Jahresende durch die Omikron-Variante gebremst. Beides wirkte sich negativ auf das Angebot von und die Nachfrage nach Dienstleistungen aus.

Im Jahr 2021 ist die durchschnittliche Inflationsrate weltweit rund 4,7% gegenüber dem Vorjahr gestiegen (VJ 3,2%). Ausschlaggebend hierfür waren der abrupte Anstieg der Energiepreise und die Tatsache, dass die Nachfrage in einigen Sektoren deutlich schneller wuchs als das Angebot, das durch pandemiebedingte Faktoren und anderweitige Liefer- und Transportengpässe begrenzt wurde.

Die Entwicklungen in der Europäischen Union, den USA und Deutschland sind mit denen der Weltwirtschaft vergleichbar. Nach einem starken Einbruch im Jahr 2020 (EU -5,9%; USA -3,4%; DE -4,6%), kann das BIP im Geschäftsjahr 2021 laut der EU-Kommission gegenüber dem Vorjahr wieder zulegen (EU 5,4%; USA 5,7%; DE 2,9%). Die Inflationsrate ist jedoch in allen drei Wirtschaftsräumen in 2021 um 2,9%, 5,4% bzw. 3,2% angestiegen (VJ EU: 0,7%; USA: 0,8%; DE: 0,4%).

Insbesondere bedingt durch den Ukraine-Krieg wurden die Wachstumserwartungen für 2022 nach unten korrigiert. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht beispielsweise nur noch von einem Wachstum der Weltwirtschaft von 3,0% und damit deutlich geringerem Wachstum als noch im Dezember 2021 (4,5%) aus.

Für die EU geht die EU-Kommission in ihrer Wirtschaftsprognose aus dem Sommer 2022 von einem Wachstum der Wirtschaft in 2022 von um 2,7% und für 2023 von 1,5% aus. In den USA wird nur noch mit einem Wachstum von 2,5% in 2022 und mit 1,2% im Folgejahr gerechnet. Die deutsche Wirtschaft wird laut der Prognose der EU-Kommission mit Wachstumsraten von 1,4% und 1,3% in den Jahren 2022 und 2023 nur leicht wachsen.

Die Inflation wird voraussichtlich in den G20-Ländern in 2022 auf 8,2% klettern und 2023 auf 6,6% abebben. Den Projektionen der OECD zufolge wird im Jahr 2022 die Inflationsrate im Euro-Raum auf einen historischen Höchststand von 8,1% klettern, bevor sie in 2023 ebenfalls wieder sinkt (6,2%). Weiterhin geht die OECD von einer ganz ähnlichen Entwicklung der Inflationsrate für die USA (2022: 6,2%; 2023: 3,4%) und auch für Deutschland (2022: 8,4%; 2023: 7,5%) aus.

In den weiteren Ländern, in denen die RSG Group aktiv ist, zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Spanien und Italien können in 2021 mit 5,1% bzw. 6,6% ein deutliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Die EU-Kommission rechnet für das Jahr 2022 ebenfalls mit einem Wachstum der spanischen und italienischen Wirtschaft von 4,0% bzw. 2,9%. Ähnlich verhält es sich in Österreich (2021: 4,8%; 2022: 3,7%), Polen (2021: 5,9%; 2022: 5,2%), Tschechien (2021: 3,5%; 2022: 2,3%), Türkei (2021: 11,0%; 2022: 3,7%) und dem Vereinigten Königreich (2021: 7,4%; 2022: 3,6%). Es sei an dieser Stelle noch einmal auf die Zweiteilung der wirtschaftlichen Entwicklung bzw. die Auswirkungen von pandemiebedingten Einschränkungen auf personennahe Dienstleistungen hingewiesen. Die Inflationsraten in allen weiteren Ländern, in denen die RSG Group aktiv ist, verhalten sich analog zu den bereits beschriebenen Entwicklungen. Nach einem leichten Anstieg im Jahr 2021 und einer starken Veränderung der Verbraucherpreise in 2022 wird ein Rückgang der Inflationsraten prognostiziert. Die Türkei zeigt die gleiche Entwicklung auf, wobei das Niveau der Inflationsrate deutlich höher ist (2021: 19,6%; 2022: 60,5%; 2023: 37,2%).

Mit dem Auftreten der Corona-Pandemie kam es auf den Arbeitsmärkten zu einer Kehrtwende. Die positiven Entwicklungen der vergangenen Jahre konnten in 2021 nicht fortgesetzt werden. Verglichen mit dem Konjunkturrückgang ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit jedoch eher verhalten, da die staatlichen Maßnahmen, insbesondere die nationalen Kurzarbeitsregelungen, ihre Wirkung entfalten. Die Arbeitslosenquote der EU lag so bereits Ende 2021 mit 7,0% unter dem Vorjahresniveau (7,2%) und wird voraussichtlich 2022 weiter sinken.

In den Ländern innerhalb und außerhalb der EU, in denen die RSG Group am Markt vertreten ist, kam es entsprechend der allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und staatlichen Maßnahmen zu unterschiedlichen Reaktionen der Arbeitsmärkte. So nahm die Arbeitslosenquote der USA 2020 um 4,4% auf 8,1% zu und verblieb noch in 2021 bei 5,4%. Italien verzeichnete hingegen leicht rückläufige bzw. stagnierende Zahlen in 2020 und 2021. Gemäß der Prognose der EU-Kommission sinken in 2022 und 2023 die Arbeitslosenquoten in den Ländern, in denen die RSG Group aktiv ist. Damit nähern sich die Arbeitslosenquoten dem Niveau von 2019 bzw. unterschreiten dieses. Die einzige Ausnahme ist der polnische Arbeitsmarkt, der gemäß der Prognose der EU-Kommission auch nach den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 künftig mehr Arbeitslose aufweisen wird.

Basierend auf den aufgezeigten wirtschaftlichen Entwicklungen des Jahres 2021 konnte die europäische Fitnessbranche nach dem Einbruch 2020 lediglich einen Teil der Einbußen wieder aufholen. Ende 2021 zählte die europäische Fitnessbranche ca. 56,3 Millionen Mitglieder (2020: 54,8 Mio.; 2019: 64,8 Mio.; 2018: 62,2 Mio.), die in 63.173 Fitness-Clubs angemeldet waren (2020: 62.775; 2019: 63.644; 2018: 61.984). Das Mitgliederwachstum von 2,7% im Vergleich zu 2020 (2020: -15,4%; 2019: +3,8%; 2018: +3,5%) kann nicht an die Jahre vor 2020 anknüpfen. Dennoch ist es bei den in vielen Ländern angeordneten Schließungen der Fitnessanlagen und der Omikron-Variante ein beachtlicher Erfolg. Die Penetrationsquote (Verhältnis der in einem Fitnessstudio angemeldeten Personen zur Gesamtbevölkerung) für Europa liegt mit 7,0% leicht über dem Vorjahr (2020: 6,8%: 2019: 8,1%; 2018: 7,8%). In Deutschland ist im Jahr 2021 die Penetrationsquote auf 11,1% weiter gesunken (2020: 12,4%; 2019: 14,0%). Die nach wie vor niedrige Penetrationsquote für Europa bzw. die gesunkene Penetrationsquote für Deutschland deutet auf ein hohes Wachstumspotential nach anhaltenden Lockerungen von Covid-Maßnahmen.

Die aufgezeigten gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen führen zu einem weiteren Rückgang des Gesamtumsatzes der europäischen Fitnessbranche in 2021 auf 17,1 Mrd. EUR (2020: 18,9 Mrd. EUR; 2019: 28,2 Mrd. EUR; 2018: 27,2 Mrd. EUR). Damit musste die Branche einen Umsatzrückgang von 9,5% hinnehmen.

Die Umsatzerlöse der US-amerikanischen Fitnessbranche sind in 2021 gegenüber dem Vorjahr um 4,7% auf einen Gesamtumsatz von 35,3 Mrd. USD gestiegen. Damit liegt die Branche jedoch noch deutlich hinter dem Umsatz des Rekordjahres 2019 (40,0 Mrd. USD). Nach einer Reihe von Insolvenzen in 2020 erholt sich die US-amerikanische Fitnessbranche in 2021 langsam und stetig.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die angeordneten Schließungen von Fitnessanlagen im Jahr 2021 in den Ländern, in denen die RSG Group tätig ist.

Obwohl die Fitnessindustrie durch die behördlich angeordneten Schließungen den damit einhergehenden Mitgliederrückgang verkraften muss, verspricht der Blick in die Zukunft Besserung. So zeigen Konsumentenbefragungen (z. B. Deloitte) und auch die Erfahrungen der ersten acht Monate des Jahres 2022, dass ein großes Interesse an der Rückkehr zu stationären Fitnessangeboten da ist. Die grundsätzlichen Wachstumstreiber, wie beispielsweise ein steigendes Gesundheitsbewusstsein, haben sich nicht verändert oder wurden durch die Pandemie sogar verstärkt. Entsprechend geht die Branche langfristig wieder von einem stabilen Wachstumstrend aus. Diese Annahme wird ebenfalls durch die in vielen Ländern relativ geringe Penetrationsquote gestützt.

Auch im Jahr 2021 bleibt die Wettbewerbsdynamik mit insgesamt 19 M&A-Transaktionen in Europa auf einem hohen Niveau (2020...

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