Urteil Nr. XII ZB 221/06 des XII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs, 18-02-2009

Date18 Febrero 2009
Docket NumberXII ZB 221/06
CourtXII. Zivilsenat
BUNDESGERICHTSHOF
BESCHLUSS
XII ZB 221/06
vom
18. Februar 2009
in der Familiensache
Nachschlagewerk: ja
BGHZ: nein
BGHR: ja
BGB § 1587 a Abs. 2 Nr. 1; FGG § 20 Abs. 1; Satzung der KZVK Darmstadt
§§ 72 Abs. 1 und 2, 73 Abs. 1 Satz 1
a) Im öffentlich-rechtlichen Versorgungsausgleich ist der Träger einer beamten-
rechtlichen Versorgung grundsätzlich auch dann beschwerdebefugt, wenn in
der angegriffenen Entscheidung die bei ihm bestehende Versorgungsanwart-
schaft des ausgleichspflichtigen Ehegatten versehentlich unberücksichtigt ge-
lassen und nicht zum Ausgleich durch Quasi-Splitting herangezogen wurde
(im Anschluss an den Senatsbeschluss vom 19. Januar 2000 - XII ZB 16/96 -
NJW-RR 2000, 953).
b) Zur Behandlung von bei der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse Darmstadt
bestehenden Anrechten, in denen eine nach der (unwirksamen) Übergangs-
regelung für rentenferne Versicherte (§§ 72 Abs. 1 und 2, 73 Abs. 1 Satz 1
KZVK-Satzung i.V.m. § 18 Abs. 2 BetrAVG) berechnete Startgutschrift ent-
halten ist (im Anschluss an die Senatsbeschlüsse vom 5. November 2008
- XII ZB 53/06 - FamRZ 2009, 303 ff., - XII ZB 87/06 - FamRZ 2009, 211 ff.
und - XII ZB 181/05 - FamRZ 2009, 296 ff. sowie vom 14. Januar 2009
- XII ZB 178/05 - zur Veröffentlichung bestimmt).
BGH, Beschluss vom 18. Februar 2009 - XII ZB 221/06 - OLG Braunschweig
AG Clausthal-Zellerfeld
- 2 -
Der XII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 18. Februar 2009 durch die
Vorsitzende Richterin Dr. Hahne und die Richter Sprick, Prof. Dr. Wagenitz,
Dose und Dr. Klinkhammer
beschlossen:
Auf die Rechtsbeschwerde des Antragstellers wird der Beschluss
des 2. Familiensenats des Oberlandesgerichts Braunschweig vom
6. November 2006 aufgehoben.
Die Sache wird zur erneuten Behandlung und Entscheidung, auch
über die Kosten des Rechtsbeschwerdeverfahrens, an das Ober-
landesgericht zurückverwiesen.
Beschwerdewert: 2.000 €
Gründe:
I.
Der am 29. Mai 1962 geborene Antragsteller (im Folgenden: Ehemann)
und die am 17. September 1962 geborene Antragsgegnerin (im Folgenden:
Ehefrau) haben am 20. Dezember 1991 die Ehe geschlossen. Auf den der Ehe-
frau am 16. Mai 2003 zugestellten Scheidungsantrag hat das Amtsgericht
- Familiengericht - die Ehe geschieden (insoweit rechtskräftig) und den Versor-
gungsausgleich dahin geregelt, dass es durch Splitting vom Versicherungskon-
to des Ehemanns bei der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund,
weitere Beteiligte zu 2) auf das Versicherungskonto der Ehefrau bei der DRV
1

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