Befreiender Konzernabschluss Zum Geschäftsjahr Vom 01.01.2021 Bis Zum 31.12.2021 - Wärtsilä Deutschland GmbHHamburg

Published date21 Abril 2023
SectionRechnungslegung / Finanzberichte
IssuerWärtsilä Deutschland GmbHHamburg
Wärtsilä Deutschland GmbH
Hamburg
Befreiender Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021
Wärtsilä Corporation
Helsinki/Finnland

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

GESCHÄFTSMODELL

Wärtsilä ist ein Anbieter von innovativen Technologien und Lebenszyklus-Lösungen für die Schifffahrts- und Energiemärkte. Im Energiesektor bietet Wärtsilä ein Portfolio zur Optimierung der Stromversorgungssysteme. Hierzu zählen zukunftsorientierte Regelenergiekraftwerke, hybride Lösungen, Energiemanagement- und Speichersysteme auf Equipmentbasis oder als schlüsselfertige Lieferung. Die Angebote für die Schifffahrtsindustrie umfassen Energie- und Antriebslösungen, Routen- und Reiselösungen sowie Abgasreinigungs-, Gas- und Wellenlösungen. Zudem kann Wärtsilä seine Produkte für die Schifffahrtsindustrie mit größeren integrierten Systemen und Lösungen kombinieren. Wärtsiläs Angebot im Servicebereich reicht von Ersatzteilen über technische Expertise bis zu leistungsbasierten Verträgen, um eine längere Lebensdauer von Installationen, eine höhere Effizienz und garantierte Leistung sicherzustellen. Ziel des Unternehmens ist eine höhere ökologische und ökonomische Leistung. Wärtsilä setzt daher auf innovative und nachhaltige Technologien und Services.

Um seine geografisch weit verstreuten Kunden unterstützen zu können, ist Wärtsiläs Vertriebs- und Servicenetzwerk an mehr als 200 Standorten in 68 Ländern weltweit vertreten. Wärtsilä ist hauptsächlich über seine Tochtergesellschaften und strategischen Joint Ventures geschäftlich tätig. Das Fertigungsmodell des Unternehmens basiert auf Montage und unterstreicht damit die Bedeutung langfristiger Beziehungen zu seinem globalen Lieferantennetzwerk, das aus rund 1.200 weltweiten Direktlieferanten besteht. Wärtsilä beschäftigt rund 17.000 Mitarbeiter mit 130 verschiedenen Nationalitäten. Indem Wärtsilä die besten Talente anwirbt und bindet, ist es in der Lage, einer der wertvollsten Geschäftspartner seiner Kunden und der bevorzugte Arbeitgeber für derzeitige und zukünftige Mitarbeiter zu sein. Wärtsilä hat sich zu einem verantwortungsvollen Handeln verpflichtet und erwartet von seinen Lieferanten und Geschäftspartner ebenso hohe rechtliche und ethische Standards und Geschäftspraktiken.

STRATEGIE

Strategieumsetzung in 2021

Im Jahr 2021 leitete Wärtsilä eine neue Phase in der Unternehmensentwicklung ein, wobei das zukünftige Wertschöpfungspotenzial des Unternehmens auf zwei strategischen Themen basiert: „Transform" und „Perform". Das Thema „Transform" (Transformation) bezieht sich auf die Dekarbonisierung und Generierung neuer Geschäftsmöglichkeiten durch die Nutzung des Wachstums in den Bereichen Stromerzeugung, Regelenergie und umweltfreundlicher Seetransport. Das Thema „Perform" (Leistung) konzentriert darauf, die Markterholung und das Marktwachstum zu nutzen - unterstützt durch eine zuverlässige Ausführung, kontinuierliche Verbesserung und das zielorientierte Handeln des Unternehmens hinsichtlich seiner Finanz- als auch Nachhaltigkeitsziele. Wärtsiläs Ziel, nachhaltige Gesellschaften durch innovative Technologien und Dienstleistungen zu ermöglichen, ist eng mit den Themen „Transform and Perform" verknüpft. Die fünf strategischen Prioritäten des Unternehmens liegen auf Kundennutzen, leistungsstarke Teams, Dekarbonisierung, Servicewachstum und kontinuierliche Verbesserung.

Trotz der anhaltenden COVID-19-bedingten Herausforderungen im Geschäftsbetrieb bleiben Wärtsiläs F&E-Aktivitäten unverändert. Gemäß dem globalen Trend zur Dekarbonisierung der Energie- und Schifffahrtsmärkte gab es mit dem Start eines großen Testprogramms für kohlenstofffreie Kraftstofflösungen mit Wasserstoff und Ammoniak im Jahr 2021 weitere Fortschritte in der Entwicklung zukunftssicherer Motorentechnologien.

Wärtsilä erwartet, 2023 über ein betriebsbereites Motorkonzept mit reinem Ammoniakkraftstoff und bis 2025 mit reinem Wasserstoff zu verfügen.

Wärtsilä verfügt bereits heute über Lösungen und Technologien, die Energiesysteme aus 100 % erneuerbare Energien sowie Kraftstoffflexibilität ermöglichen und so zur Dekarbonisierung beitragen. Im Jahr 2021 brachte Wärtsilä Energy mit dem 34SG Balancer die optimale Lösung zum Ausgleich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auf den Mark. Auch wurden die ersten Einheiten der neuen modularen Quantum-Plattform zur Energiespeicherung ausgeliefert. Wärtsilä Marine Power hat den beliebten Dual-Fuel-Motor 20DF aufgerüstet. Dieser bietet nun mehr Leistung bei weniger Energieverbrauch und sein Methanschlupf wird um bis zu 40 % gesenkt. Wärtsilä Marine Systems treibt die Entwicklung von Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und - speicherung voran und wird einer der führenden Partner im LINCCS-Konsortium sein, um den Weg zur Dekarbonisierung in der Schifffahrt zu stärken. Wärtsilä Voyage hat weltweit Partnerschaften und Projekte initiiert, um die Optimierung von Schiffs- und Hafenservices zu unterstützen und eine nachhaltige Schifffahrt zu ermöglichen. Seine digitalen Systeme, wie Navi-Port und Field Operations Solution, optimieren die Fahrt von Schiffen und ermöglichen eine Just-in-Time-Ankunft, wodurch Kraftstoff gespart, die Liegezeit verkürzt und die Treibhausgasemissionen reduziert werden. Die Zusammenarbeit mit Branchenstakeholdern nimmt bei der Entwicklung der erforderlichen Technologien, um den sich ändernden Marktanforderungen gerecht zu werden, eine wesentliche Rolle ein. Hierzu zählen Vereinbarungen zur Nutzung kohlenstoffneutraler Kraftstoffe in der Stromerzeugung als auch im Bereich der Schifffahrt sowie zur Verbesserung der Sicherheit und Effizienz des Schiffsbetriebs.

Im Jahr 2021 kündigte Wärtsilä ehrgeizige Dekarbonisierungsziele an. Ziel des Unternehmens ist es, bis 2030 in seinen eigenen Betrieben CO2 -neutral zu werden sowie in der Lage zu sein, ein für kohlenstofffreie Kraftstoffe bereites Produktportfolio anzubieten. Diese neuen Ziele unterstreichen das Engagement von Wärtsilä für eine nachhaltige Zukunft. Ziel des Unternehmens ist es, seine Kunden auf ihrem Weg zur Dekarbonisierung zu unterstützen und so die Dekarbonisierung der Schifffahrts- und Energiebranche zu gestalten. Wärtsiläs Produkte und Lösungen werden die strengsten Umweltanforderungen erfüllen, wobei die Kraftstoffflexibilität der Motoren der Schlüssel zur Transformation dieser Sektoren ist. Natürlich muss auch Wärtsilä als Unternehmen seinen Beitrag leisten und seinen eigenen ökologischen Fußabdruck minimieren.

Die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter hat für Wärtsilä stets Priorität - und umso mehr während der globalen Covid-19-Pandemie. Wärtsilä beschäftigt eine vielfältige globale Belegschaft mit Tausenden von Mitarbeitern, die Aufgaben im Außendienst oder vor Ort beim Kunden durchführen. Ein globales Krisenreaktionsteam sowie lokale Länderteams für das Vorfallmanagement unterstützten das Unternehmen bei der Sicherstellung der weltweiten Mobilität unter Beachtung entsprechender Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen. Darüber hinaus hat Wärtsilä ein globales Wellbeing Committee mit dem Ziel gegründet, die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter durch effektive Führung, Aktivitäten und eine auf das Wohlbefinden ausgerichtete Kultur zu verbessern.

Null Unfälle mit Ausfallzeit ist weiterhin das globale Ziel des Unternehmens. Die Rate der Unfälle mit Ausfallzeit betrug im Jahr 2021 1,55 (2,03), was einem Rückgang von 24 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Finanzziele und Finanzergebnisse in 2021

Im Jahr 2021 führte Wärtsilä neue Finanzziele ein. Diese beinhalten ein jährliches organisches Wachstum von 5 % und eine operative Gewinnmarge von 12%.

Ein weiteres Ziel ist es, den Verschuldungsgrad unter 0,50 zu halten und eine Dividende von mindestens 50 % des Gewinns pro Aktie über den Zeitraum auszuschütten.

Die für Wärtsilä attraktivsten Schiffssegmente, nämlich Spezialschiffe, haben sich in unterschiedlichem Maße von den durch die Pandemie verursachten Turbulenzen erholt. Die Wiederbelebung der Kreuzfahrtschiffe hat sich in der zweiten Jahreshälfte deutlich verbessert, da die Betreiber die Fahrt wieder aufgenommen haben. Zu Ende Dezember waren rund 70 % der Kreuzfahrtflottenkapazität aktiv, gegenüber rund 50 % Ende September und rund 20 % Ende Juni. Das Fährsegment entwickelt sich weiterhin positiv. Dies, obgleich der Personenverkehr aufgrund der Covid-19-bedingten Restriktionen nach wie vor etwas eingeschränkt ist. Es wurden geringe Verbesserungen im Offshore-Öl- und -Gas-Segment verzeichnet, unterstützt durch einen leichten Anstieg in der Schiffsnachfrage und erhöhte Abwrackaktivitäten. Die Nachfrage nach Offshore Construction Vessels, wie z. B. Installationsschiffe für Windkraftanlagen, hat sich dank des starken Wachstums aktiver Offshore-Windparks verbessert. Der LNG-Tankersektor bleibt gut. Lagerbestände auf einem Rekordtief unterstützten den LNG-Handel und die Nachfrage nach Tonnage - unabhängig von einem starken Anstieg der Gaspreise. Die Containerschifffahrtsmärkte sind weiterhin von außergewöhnlichen Marktbedingungen geprägt. Starke Hafenüberlastungen und weit verbreitete logistische Störungen haben neben einer stabilen Nachfrage zu weiteren neuen Rekorden bei den Fracht- und Charterraten sowie zu Neubauaufträgen geführt. Der Tankermarkt sah sich weiterhin mit den Herausforderungen einer schwachen Nachfrage, insbesondere im Rohölsektor, konfrontiert.

Die Beschleunigung von umweltspezifischen Anliegen bleibt der wichtigste zugrunde liegende Trend. Der Regulierungsrahmen sowie umfassendere Richtlinienankündigungen werden von politischen Regulierungsbehörden, Frachteigentümern und Finanziers untermauert, die alle Druck aufbauen, schneller zu handeln, als es die aktuellen Ziele der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) festlegen. Im Juli verabschiedete die Europäische Kommission ein Paket von Vorschlägen („Fit for 55"), um die Treibhausgasemissionen (THG) bis 2030...

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