Urteil Nr. III ZR 63/07 des III. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs, 11-10-2007

Date11 Octubre 2007
Docket NumberIII ZR 63/07
CourtIII. Zivilsenat
BUNDESGERICHTSHOF
IM NAMEN DES VOLKES
URTEIL
III ZR 63/07
Verkündet am:
11. Oktober 2007
F r e i t a g
Justizamtsinspektor
als Urkundsbeamter
der Geschäftsstelle
in dem Rechtsstreit
Nachschlagewerk: ja
BGHZ: nein
BGHR: ja
BGB § 307 Abs. 1 Bd, Cl
Folgende Klauseln in Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Unternehmens, das
seinen Kunden den Zugang zum Internet verschafft und hiermit zusammenhängende
Produkte (z.B.: DSL-Splitter, DSL-Modems, WLAN-Router) verkauft, benachteiligen die
Kunden entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen und sind damit
unwirksam:
"1. Die X AG [Verwender] behält sich das Recht vor, den Inhalt dieser
AGB oder der jeweiligen LB/PL [= Leistungsbeschreibungen und
Preislisten], Sondervereinbarungen und Online-Anzeigen anzupas-
sen, soweit dies dem Kunden zumutbar ist.
2. Die X AG ist des weiteren berechtigt, diese AGB oder die jeweilige
Leistungs- und Produktbeschreibung mit einer Frist von sechs Wo-
chen im Voraus zu ändern. Die jeweilige Änderung wird die X AG
dem Kunden per E-Mail oder schriftlich bekannt geben. Gleichzeitig
wird der Kunde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die jeweilige
Änderung Gegenstand des zwischen den Vertragsparteien bestehen-
den Vertrages wird, wenn der Kunde dieser Änderung nicht innerhalb
einer Frist von sechs Wochen ab Bekanntgabe der Änderung per
E-Mail oder schriftlich widerspricht. Widerspricht der Kunde, hat jede
Partei das Recht, den Vertrag mit der für eine ordentliche Kündigung
geltenden Frist per E-Mail oder schriftlich zu kündigen."
BGH, Urteil vom 11. Oktober 2007 - III ZR 63/07 - OLG Frankfurt am Main
LG Frankfurt am Main
- 2 -
Der III. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat auf die mündliche Verhandlung
vom 11. Oktober 2007 durch den Vorsitzenden Richter Schlick, die Richter
Dr. Kapsa, Dr. Herrmann, Wöstmann und die Richterin Harsdorf-Gebhardt
für Recht erkannt:
Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des 1. Zivilsenats des
Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 8. Februar 2007 wird
zurückgewiesen.
Die Kosten des Revisionsverfahrens hat die Beklagte zu tragen.
Von Rechts wegen
Tatbestand
Der Kläger, ein gemäß § 4 Abs. 2 UKlaG in die Liste qualifizierter Einrich-
tungen des Bundesverwaltungsamts eingetragener Verbraucherschutzverband
verlangt von der Beklagten, es zu unterlassen, verschiedene Klauseln in Allge-
meinen Geschäftsbedingungen zu verwenden. Diese stellte die zunächst ver-
klagte und während des Rechtsstreits auf die nunmehrige Beklagte verschmol-
zene T. AG (im Folgenden werden beide Unternehmen zu-
sammenfassend als Beklagte bezeichnet) ihren Kunden für Verträge, die die
Verschaffung des Zugangs zum Internet und den Verkauf von hiermit zusam-
menhängenden Produkten (z.B.: DSL-Splitter, DSL-Modems, WLAN-Router)
zum Gegenstand hatten.
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